Sonntag, 10. März 2019

Wszystkiego najlepszego z okazji urodzin!

Am 10. März 1788 wurde Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorf geboren, hier in Schlesien, genau genommen auf Pałac Eichendorffów in Łubowice (dt. Lubowitz).
Eichendorff gilt als bedeutendster Dichter der deutsche Spätromantik. Nun mag man sich fragen, warum ein polnischer Schriftsteller für die Romantik von Wichtigkeit war. Dazu muss man eine kleine Zeitreise in das Schlesien des 18. und 19. Jahrhunderts machen.

Preußische Tugenden


Nach dem ersten Schlesischen Krieg 1742 wurde die Provinz Teil des preußischen Königreiches unter Friedrich dem Großen. Auch im zweiten und dritten Schlesischen Krieg konnte der preußische Hof diese Gebiete halten. 1815 - Eichendorff war zu diesem Zeitpunkt schon 27 Jahre alt - wurde Schlesien Teil des Deutschen Bundes, dem Nachfolger des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen. 1871 wurde Schlesien offiziell Teil des deutschen Nationalstaates. Die Amtsprache war Deutsch, auch die Gesetze wurde entsprechend den preußischen übernommen.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde ein Großteil der deutschen Bevölkerung aus dem Gebiet vertrieben, Schlesien wurde wieder polnisch. Noch heute lebt ein großer Teil der deutschsprachigen Minderheit im Gebiet Opole (dt. Oppeln) und besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft.

Joseph von Eichendorf


Der junge Dichter ist viel im heutigen Europa herumgekommen. Aufgewachsen in Schlesien studierte er seit 1805 in Wrocław und in Halle an der Saale, besuchte das Theater Bad Lauchstädts, reiste durch den Harz nach Hamburg und Lübeck, und ging 1806 - nach dem Einmarsch Napoleons - nach Heidelberg. Er studierte Rechtswissenschaften, 
Später führte er seine Arbeit in Danzig und Breslau weiter, ehe er 1844 in den Ruhestand ging. Seine letzen Lebensjahr verbrachte er in Nysa, wo er am 26. November 1857 im Alter von 67 Jahren verstarb.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Aus dem Leben eines Taugenichts", "Das Mamorbild" und unzählige Gedichte, unter anderem "Wem Gott will rechte Gunst erweisen".


Alles Gute zum Geburtstag


In Halle als auch in Nysa und anderen Orten in Schlesien wird am 10. März der Geburtstag Eichendorffs begangen. So wird in Halle an der Eichendorffbank auf den Klausbergen ab 15:00 musikalisch dem Dichter geehrt, dazu gibt es Schlesichen Mohnkuchen.
Auch lyrisch hat der Romantiker seine Spuren in Halle hinterlassen. So steht die Burg über'm Tale noch Heute in Halle, die Giebichenstein, welche über der Saale thront:

Da steht eine Burg überm Tale
Und schaut in den Strom hinein,
Das ist die fröhliche Saale,
Das ist der Gibichenstein.

Da hab ich so oft gestanden,
Es blühten Täler und Höhn,
Und seitdem in allen Landen
Sah ich nimmer die Welt so schön!

Durchs Grün da Gesänge schallten,
Von Rossen, zu Lust und Streit,
Schauten viel schlanke Gestalten,
Gleichwie in der Ritterzeit.

Wir waren die fahrenden Ritter,
Eine Burg war noch jedes Haus,
Es schaute durchs Blumengitter
Manch schönes Fräulein heraus.

Das Fräulein ist alt geworden,
Und unter Philistern umher
Zerstreut ist der Ritterorden,
Kennt keiner den andern mehr.

Auf dem verfallenen Schlosse,
Wie der Burggeist, halb im Traum,
Steh ich jetzt ohne Genossen
Und kenne die Gegend kaum.

Und Lieder und Lust und Schmerzen,
Wie liegen sie nun so weit –
O Jugend, wie tut im Herzen
Mir deine Schönheit so leid.



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